Die Prozesse Störungsmanagement für ungeplante und geplante Versorgungsunterbrechungen werden in Lovion OUTAGE durchgängig und transparent unterstützt. Eine effiziente Erfassung von Meldungen und Störungen, die Integration mit dem mobilen Entstördienst und eine umfassende, qualitätsgesicherte Störungsdokumentation kennzeichnen diese bewährte Lösung. Mit der BNetzA nach § 52 EnWG, FNN, DVGW unterstützt Lovion OUTAGE außerdem das umfassende Berichtswesen, das im Entstörprozess bedient werden muss.
Im Falle einer Versorgungsunterbrechung melden sich Kunden, Dienstleister oder Behörden in der Regel über das Telefon in der Meldestelle des Netzbetreibers. Für die Aufnahme der Kontaktdaten sowie weitergehender Informationen über die Versorgungsunterbrechung stehen in Lovion OUTAGE effiziente Eingabemasken sowie die Planwerke für die räumliche Zuordnung der Störungslokation zur Verfügung.
Aus den Informationen des Anrufers wird in Lovion OUTAGE die Störmeldung mit den relevanten Informationen erstellt. Die Störmeldung verfügt über ein eigenes Statusmodell sowie ein statusabhängiges Symbol, das in den Planwerken von Lovion sichtbar und somit für alle Anwendern bei Bedarf zu erkennen ist. Störmeldungen werden in interaktiven Listen dargestellt und bieten somit einen optimalen Überblick über die Meldungssituation.
Für einzelne Störungsarten, wie zum Beispiel die Meldung von Gasgeruch, sind interaktive Fragenkataloge und Verhaltenshinweise für die Anrufenden und die Meldestelle von großer Bedeutung. Abhängig von der Sparte und der Störungsart stellt Lovion OUTAGE bei der Meldungsannahme diese Fragenkataloge und Verhaltenshinweise zur Verfügung. Die Darstellung kann dabei automatisch oder per Anforderung durch den Anwender erfolgen. Inhalte und spezifische Feldausprägungen sind konfigurierbar. Ausgefüllte Fragenkataloge werden archiviert und stehen für spätere Auswertungen zur Verfügung.
Nach dem DVGW-Regelwerk (Arbeitsblatt GW 1200) muss jeder Punkt des Netzes für den Entstördienst bei normalen Witterungs- und Verkehrsverhältnissen innerhalb von 30 Minuten erreichbar sein. Zur Unterstützung dieser 30-Minuten-Regel bietet Lovion OUTAGE eine integrierte Benachrichtigungsfunktion, die automatisch Warnungen erzeugt, wenn nach Ablauf konfigurierbarer Zeiten kein Eintreffen vor Ort gemeldet wurde. Der Anwender wird bei Zeitüberschreitung aktiv über einen Dialog informiert und zu einer Kommentierung aufgefordert. Störmeldungen und Warnungen sind einander zugeordnet.
Störmeldungen und Störungen werden in Abhängigkeit von ihrem Status in den Lovion Planwerken als interaktive Symbole dargestellt. Die Position der Symbole wird über die Störungslokation der Meldung und das identifizierte Betriebsmittel innerhalb der Störung automatisch gesetzt. Der Anwender kann diese Symbole im Planwerk auf eine abweichende Position setzen. Dies ist für Störungslokationen wichtig, die unter Umständen weit entfernt von Straßen oder Gebäuden liegen.
Die Aktivierung des Entstördienstes erfolgt in Lovion OUTAGE über die Weiterleitung, die direkt aus der Störmeldung gestartet wird. Der verantwortliche Entstördienst wird in der Weiterleitung mit Zeitstempeln für die Benachrichtigung vermerkt. Aus der Weiterleitung lassen sich verschiedene Aufgaben erzeugen, die automatisch auf eine mobiles Gerät übertragen werden (Erstsicherungs-, Entstörungs-, Dokumentations- und Unterstützungsaufgaben). Neben der operativen Weiterleitung unterstützt Lovion OUTAGE die informelle Weiterleitung, um Vorgesetzte oder externe Beteiligte zu informieren, beziehungsweise die informelle Weiterleitung zu protokollieren.
Im Rahmen der Weiterleitung hat der Anwender Zugriff auf den Bereitschaftsplan. Über den Bereitschaftsplan erfolgt die Weiterleitung direkt an den verantwortlichen Bereitschaftsdienst. Innerhalb der Auswahl des Bereitschaftsdienstes hat der Anwender Zugriff auf die Kontaktinformationen wie Telefonnummer, Mobilfunknummer und E-Mail-Adresse. Die Bereitschaftspläne werden an zentraler Stelle in Lovion DISPATCH festgelegt und stehen somit in allen Lovion Prozessmodulen durchgängig zur Verfügung
Im Rahmen der operativen Weiterleitung kann dem Entstördienst direkt eine Aufgabe zugewiesen und auf das mobile Gerät gesendet werden. Der Entstörprozess kann mit vier verschiedenen Aufgabenarten unterstützt werden (Erstsicherungs-, Entstörungs-, Dokumentations- und Unterstützungsaufgaben). Die Aufgaben enthalten Informationen aus der Störmeldung und der Weiterleitung. Zusätzliche Kommentierungen in der Aufgabe durch die Meldestelle optimieren den Informationsfluss. Lovion Clients auf den mobilen Geräten unterstützen bei der Dokumentation der Entstöraufgabe und gewährleisten eine effektiven Rücklauf der Informationen zur Meldestelle.
Durch die Disposition einer Entstöraufgabe und bei Bedarf zusätzlicher Aufgaben für die Unterstützung vor Ort wird der Entstördienst optimal in den Prozess eingebunden. Die Aufnahme von Daten vor Ort direkt zur Störung, aber auch die mobile Erfassung von Schäden liefert einen umfassenden Status von den Arbeiten vor Ort und leitet nachgelagerte Prozesse effizient ein. Über eine GANTT Visualisierung innerhalb von OUTAGE hat der Disponent stehts einen Überblick über den Bearbeitungsstatus der im Rahmen der jeweiligen Entstörung disponierten Aufgaben.
Bereits im Rahmen der Entstörung können die Informationen zum Störungsanlass, zum Schadensbild und zur Dauer eingetragen werden. Die Datenaufnahme erfolgt nach den Vorgaben der Verbände, wobei auch hier die Eingabe so einfach wie möglich gestaltet ist. Die Kataloge für die jeweilige Auswahl werden im Kontext gefiltert, so dass Fehleingaben minimiert werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, individuelle Kommentare hinzuzufügen. Die genaue Position der Störung erfolgt über die Verknüpfung zum betroffenen Betriebsmittel per Mausklick.
Die Kenngröße für die unterbrochene Leistung und die nicht zeitgerecht gelieferte Energie bei Versorgungsunterbrechungen kann mit Lovion OUTAGE für jede Spannungsebene und Druckstufe interaktiv ermittelt werden. Wiederversorgungen in einzelnen Phasen lassen sich ebenfalls abbilden und die zugehörigen Daten unmittelbar erfassen und dokumentieren. Durch räumliche Selektion mittels Hilfslinienzug oder Netzwerkverfolgung können die unterbrochenen Letztverbraucher oder die unterbrochenen Bemessungsscheinleistungen ermittelt werden. Durch Eingabe der zugehörigen Ausfallzeiten wird die Kenngröße sofort errechnet und zusätzlich zum Ablauf der Störungsbeseitigung automatisch in einem Störungsbericht als PDF-Dokument gespeichert.
Nach Abschluss der Ausmaßermittlung erfolgt die Weitergabe der Störung im laufenden Workflow an die Qualitätssicherung, die die Eingaben auf Plausibilität und Vollständigkeit prüft und die Dokumentation abschließt. Der Abschluss der Qualitätssicherung wird mit einem grünen Symbol innerhalb von Lovion OUTAGE entsprechend gekennzeichnet, so dass direkt in der Liste der Status ablesbar ist.
Mit Lovion OUTAGE können Standardberichte (BNetzA nach § 52 EnWG, FNN, DVGW), Tages-, Wochen- und Quartalsberichte generiert und auch die Daten für den XML-Webservice der BNetzA aufbereitet sowie das Q-Element nach § 19, 20 ARegV ermittelt werden. Die Vorprüfung für die Übertragung der Daten an die BNetzA erlaubt eine transparente Plausibilisierung bevor die endgültige Übermittlung erfolgt. Neben den Berichten kann auch die Netzqualität ermittelt werden. Hierzu werden die bekannten Kenngrößen (SAIFI, SAIDI und CAIDI) zur Versorgungszuverlässigkeit berechnet.
Lovion OUTAGE unterstützt neben dem Entstörungsprozess auch den Ablauf von geplanten Versorgungsunterbrechungen. Eine geplante Versorgungsunterbrechung verfügt über eine eindeutige Kennzeichnung und wird bei der Erstellung der Störungsberichte entsprechend berücksichtigt. Für geplante Versorgungsunterbrechungen lassen sich die von der Maßnahme voraussichtlich betroffenen Letztverbraucher über Selektion im Planwerk, Netzverfolgung und räumliche Abfragen ermitteln und dokumentieren.
Die Integration von Lovion OUTAGE mit anderen Lovion Prozessmodulen, aber auch mit externen Anwendungen wie dem ERP-System, unterstützen den Entstörungsprozess auf vielfältige Weise. Die Netzverfolgungsfunktionen des Lovion ANALYZER helfen bei der Prüfung von Störmeldungen im Kontext der Netztopologie. Die Dokumentation von Schäden erfolgt direkt über die Entstöraufgabe oder bei der Dokumentation der Störung. Die Schäden als Bestandteil von Lovion MONITOR initiieren somit den Instandsetzungs- und Reparaturprozess zur Wiederherstellung des Normalzustandes. Schalthandlungen aus Lovion SWITCHBOARD liefern die Grundlage zur Ermittlung der Letztverbraucher und Kundenunterbrechungsminuten einer Versorgungsunterbrechung. Mit Lovion ERP CONNECT erfolgt ein durchgängiger Datentransfer zum ERP zur Erstellung von Meldungen und Aufträgen aus Lovion OUTAGE. Die mehrfache Erfassung von Daten gehört damit der Vergangenheit an.
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