Topologie ist die Basis für Intelligenz in den Netz- und Anlagedaten von Lovion. Lovion speichert die Topologie der Daten aus dem geografischen Informationssystem (GIS) und nutzt sie für die Unterstützung verschiedener Prozesse. Die Topologie basiert auf einem spartenspezifischen Knoten-Kanten Modell, das Schalterstellungen und den Stellzustand von Armaturen berücksichtigt. In Lovion geht die Nutzung der Topologie über die einfache Darstellung in den Netzen hinaus. Ergebnisse der topologischen Analysen beinhalten immer die Betriebsmittelinformationen, auf die der Anwender direkten Zugriff hat.
Die wichtigste Funktion, die die Topologie in Lovion verwendet, ist die Netzverfolgung. Die Netzverfolgung steht dabei in allen Modulen zur Verfügung, die Netzdaten verwenden. Die vielfältigen Funktionen sind dabei in allen Modulen gleich ausgeprägt, um die Bedienung einfach und durchgängig zu gestalten. Die Funktionen der Netzverfolgung erlauben die Beantwortung vielfältiger Fragen zur Netzanalyse.
Lovion ANALYZER arbeitet auf allen Sparten, für die Topologie in Lovion zur Verfügung steht. Die Auswahl der Sparte erfolgt automatisch bei der Selektion der Betriebsmittel. Mit interaktiven Drag-und-Drop-Funktionen legt der Anwender Start- und Stopppunkte fest, stellt Verbindungspunkte im Netz her oder legt Sperrstellen fest. Die schnelle, effiziente und transparente Bedienung steht im Vordergrund.
In Lovion lassen sich die typischen Planwerke von Netzbetreibern wie der Bestandsplan, Übersichtsplan, Schemaplan und anlageninterne Darstellungen abbilden. Für diese Planwerke und Ansichten können Topologien aufgebaut werden. Die Netzverfolgung verwendet diese planwerksübergreifende Topologie. Damit sind zum Beispiel Netzverfolgungen aus Anlagen heraus möglich, beziehungsweise eine Analyse aus dem Netz berücksichtigt die Stellung von Schaltern und Sicherungen innerhalb einer angebundenen Anlage.
Die Netzverfolgung in Lovion ist für die Anforderungen von Netzbetreibern optimiert. Alle Funktionen sind in der Benutzeroberfläche an zentraler Stelle zusammengefasst. Einstellungen, wie die Vorgabe von Leitungslängen, zum Beispiel für die Fehlerortung, Berücksichtigung von Schalterstellungen und Schieberpositionen für die Ermittlung von Speisebereichen sowie die Unterscheidung des Normalzustandes und des aktuellen Zustandes der Netztopologie sind praxisnahe Beispiele.
Die Ergebnisse der Netzverfolgung werden in den Planwerken und Anlagenansichten dargestellt. Die schnelle und eingängige Bedienung der Lovion Kartenansichten erlaubt dem Anwender, gezielt auf die Übersicht als auch die Details der Analyseergebnisse zuzugreifen. Mit der interaktiven, geteilten Kartenansicht lassen sich Übersichten und Detailergebnisse in verdichteten Netzbereichen transparent darstellen.
Netzverfolgungen lassen sich auf einzelne Schaltkreise oder Netzbereiche anwenden. Für die Ermittlung von Speisebereichen einzelner Anlagen dehnt sich die Analyse leicht über einen größeren Bereich aus. Die dynamische Einfärbung in Lovion ANALYZER färbt die einzelnen Bereiche dieser Netzbereiche in unterschiedlichen Farben ein. Der Anwender erkennt die Bereiche im Planwerk auf einen Blick. Ergänzt wird die Funktion um das bewusste Ausgrauen von Netzdaten, Anlagen und Beschriftungen, die für die Analyse nicht unmittelbar relevant sind.
Neben den allgemeinen Funktionen zur Netzverfolgung bietet Lovion ANALYZER konfigurierbare Streckenanalysen, die für spartenspezifische Fragestellungen Lösungen anbieten. Zu diesen Streckenanalysen zählen unter anderem die automatische Erstellung von Muffenheften, Auflistungen der Kabeltypen pro Strecke, Ermittlung der Verbraucher einer Strecke und die Aufsummierung der Verbraucher einer Strecke.
In der Streckenanalyse kann der Anwender die Durchlaufrichtung der Strecke ändern. Die Reihenfolge der Betriebsmittel in der Liste ändert sich entsprechend. Auf Basis der Durchlaufrichtung unterstützt die interaktive Entfernungsmessung die Fehlerortung im Netz.
Mit Lovion ANALYZER ist es in der Sparte Strom möglich, Entfernungen bei einer Netzwerkverfolgung statt über die Länge über den elektrischen Widerstand (R-Wert) oder den Blindwiderstand (X-Wert) anzugeben. Dies setzt allerdings voraus, dass die elektrischen Eigenschaften der Kabel in den Lovion-Daten zur Verfügung stehen und dass Lovion entsprechend konfiguriert ist.
Die Ergebnisse der Netzverfolgung sind nicht nur als grafische Darstellung in den Planwerken für Anwender relevant. Bei einer Vielzahl der Analysen spielen listenförmige Ausgaben in kundenspezifischen Formaten eine wichtige Rolle. Lovion ANALYZER bietet dem Anwender eine zentrale, kontextsensitive Ausgabefunktion, bei der in Abhängigkeit der Sparte die vorkonfigurierten Ausgabeformate aufgerufen werden. Die Auflistung kann ausgedruckt, als Datei abgespeichert oder direkt an Office-Produkte zur Weiterverarbeitung übergeben werden.
Topologie und Netzverfolgung spielen in Lovion Prozessmodulen eine wichtige Rolle.
Im Störungsmanagement Lovion OUTAGE dienen Topologie und Netzverfolgung zur Ermittlung von Letztverbrauchern in einem gestörten Netzbereich. Die Netzverfolgung ermittelt die angeschlossenen Letztverbraucher. Die Zeiten aus Lovion OUTAGE zur Störmeldung und Wiederversorgung bestimmen die Dauer der Versorgungsunterbrechung. Bei der Ermittlung der Versorgungsunterbrechung erfolgt die automatische Zusammenführung.
Das Schalt- und Sperrmanagement Lovion SWITCHBOARD verwendet die Topologie und Netzverfolgung für die Schalt- und Sperrsimulation zur Ermittlung von Abschaltbereichen und Ableitung von Schalthandlungen aus der Simulation. Ebenso bildet das Ergebnis einer Netzwerkverfolgung die Basis für Netzberechnungen mit Lovion GRID CALC.
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